Projekte
2022-2024/25 - 100 Prozent Elektromobilität
Die Stadt Esslingen am Neckar und der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen am Neckar (SVE) haben eine lange Tradition im Einsatz von Oberleitungsbussen im ÖPNV. Diese Tradition führt bis in das Jahr 1944 zurück, als die erste Oberleitungsbuslinie in Betrieb ging. Seitdem wurde der Oberleitungsbus über verschiedene Entwicklungsstufen weiterentwickelt – über den Duo-Bus, Oberleitungsbus mit Dieselaggregat bis hin zum Batterie-Oberleitungsbus, der erstmals 2016 in Esslingen zum Einsatz kam. Bereits 2019 wurde die zweite Generation des Batterie-Oberleitungsbusses für den Linieneinsatz in Betrieb genommen. Gerade die Kombination zwischen Oberleitungsbus und einem integrierten Batteriespeicher bot für den ÖPNV in Esslingen die Möglichkeit, neue Wege zu gehen.
Das Projekt
Im Juli 2018 wurde der SVE mit der Durchführung des Linienverkehres im Linienbündel 02 Esslingen betraut. Der SVE betreibt in diesem Linienbündel drei Omnibuslinien mit Batterie-Oberleitungsbussen.
Im Juli 2020 wurde der SVE vom Gemeinderat der Stadt Esslingen am Neckar beauftragt, den gesamten Linienverkehr der Stadt Esslingen am Neckar (Linienbündel 02) auf 100% Elektromobilität bis 2024 auszubauen. Damit wäre die Stadt Esslingen die erste Stadt in Deutschland, die ihren ÖPNV zu 100 Prozent elektromobil betreibt.
In diesem Projekt soll nun der große Vorteil des Batterie-Oberleitungsbusses, während des Betriebseinsatzes Streckenabschnitte auch im Batteriebetrieb zu fahren, mit einer optimierten und genau angepassten Oberleitungsstrecke verbunden werden. In der Stadt Esslingen sind aktuell 29 Kilometer Oberleitung vorhanden. Mit einer kleinen Erweiterung von rund 5 Kilometern Oberleitung wird der gesamte Linienverkehr zukünftig mit Batterie-Oberleitungsbussen befahren werden können. Somit kann in Esslingen mit einer Erweiterung von 16% Oberleitung 100% des Linienverkehrs elektromobil betrieben werden.
In der Stadt Esslingen werden die Batterie-Oberleitungsbusse durch eine Tochter der Stadtwerke „grün ES“ ausschließlich mit grünem Strom versorgt. Damit wird der ÖPNV in Esslingen CO2-neutral betrieben.
Die ökologische Bilanz dieses Projekts lässt sich wie folgt zusammenfassen. Mit dem Ausbau auf 100% Linienbetrieb mit Batterie-Oberleitungsbussen fahren wir 3 Mio. km pro Jahr elektromobil. Durch den Betrieb mit grünem Strom aus erneuerbarer Energiegewinnung können wir im Vergleich zum Betrieb mit Dieselbussen 4.036 t CO2 pro Jahr und 804 kg pro Jahr NOx.Das Ausbauvorhaben umfasst im Wesentlichen die Beschaffung neuer Batterie-Oberleitungsbusse, die Erweiterung der Oberleitungsinfrastruktur, die Errichtung von Ladeinfrastrukturen auf den Betriebshöfen sowie Anpassungen der Werkstattinfrastruktur. Das Gesamtvorhaben wird mit Zuwendungen des Bundes in Höhe von 27,4 Millionen Euro gefördert.
Fahrzeugbeschaffung/Umrüstung
Bis 2025 sollen insgesamt 46 Batterie-Oberleitungsbusse beschafft und in Betrieb genommen werden. Diese neue Fahrzeugflotte wird aus 34 Gelenkbussen (18 m) und 12 Standardbussen (12 m) bestehen. Im Vergleich zu einem rein batterieelektrisch betriebenen Omnibus benötigt unser Konzept eine deutlich kleinere Batterie im Omnibus, da wir mit dem Batterie-Oberleitungsbus in der Lage sind, während der Fahrt an der Oberleitung zu laden. Deshalb sollen die Gelenkbusse mit einer Batteriekapazität von ca. 75 kWh und die Standardbusse mit einer Batteriekapazität von ca. 60 kWh ausgestattet werden. Die kleineren Batterien wirken sich folglich auch wesentlich auf das Gewicht von Batterie-Oberleitungsbussen aus.
Das europaweite Vergabeverfahren für die Beschaffung der neuen Batterie-Oberleitungsbusse wurde 2022 abgeschlossen und der Auftrag erteilt.
Ein zweiter Ansatz beinhaltet die Umrüstung von 5 Kleinbussen von Dieselantrieb auf batterieelektrischen Antrieb. Auch hier ist der Auftrag für die Umrüstung zwischenzeitlich erteilt.
Oberleitungs- und Ladeinfrastruktur
In einer gemeinsamen Studie mit der Hochschule Esslingen hat die Stadt Esslingen am Neckar und der SVE die notwendige Streckenführung der neu zu errichtenden Oberleitungsinfrastruktur ermittelt. Demnach ist es notwendig ca. 5 km Oberleitungslänge zu den bestehenden 29 km Oberleitung zu ergänzen. Diese Maßnahme wird in 4 Ausbaustufen ausgeführt.
Ausbaustufe 1: PliensauvorstadtStuttgarter Straße, Eberhard-Bauer-Straße, Weilstraße, Oberleitung in stadtauswärtiger Fahrtrichtung
Ausbaustufe 2: Altstadtringvon der Maille-Kreuzung über Kiesstraße, Grabbrunnenstraße, Ebershaldenstraße, Augustinerstraße, Berliner Straße bis Schelztor, Oberleitung in beide Fahrtrichtungen
Ausbaustufe 3: Esslinger Nordenab Neckar Forum über Mülbergerstraße, Wielandstraße, Rotenackerstraße bis Haltestelle Kirchackerstraße, Oberleitung in stadtauswärtiger Fahrtrichtung, einschließlich Gleichrichterunterwerk
Ausbaustufe 4: ZollbergGemarkungsgrenze Nellingen über Zollbergstraße bis Jusiweg einschließlich Rechtsabzweig in den Jusiweg, Oberleitung in stadteinwärtiger Fahrtrichtung
Aus der nachstehenden Grafik kann die örtliche Anordnung der geplanten Erweiterungsstrecken der Oberleitungsinfrastruktur im Stadtgebiet von Esslingen am Neckar entnommen werden.
Alle Bauabschnitte sollen bis zur ersten Jahreshälfte 2025 fertiggestellt sein.
In Ergänzung zur Oberleitungsinfrastruktur werden beide Betriebshofstandorte mit Ladeinfrastrukturen ausgerüstet, um die Batterie-Oberleitungsbusse auf den Höfen auch über Nacht laden zu können. Bereits heute verfügt der Betriebshof Heilbronner Straße über eine Ladeinfrastruktur für die schon vorhandenen 10 Batterie-Oberleitungsbusse, welche jedoch auf die veränderten Rahmenbedingungen erweitert wird. Der Betriebshof Wäldenbronn an der Stettener Straße erhält neben einer neuen Ladeinfrastruktur auch ein mobiles Unterwerk, um die Versorgung mit Energie sicherzustellen.
An der Endstelle der Linie 104 in Deizisau ist die Einrichtung eines Ladepunktes vorgesehen, da diese Linie einen besonders hohen Anteil an batteriebetriebener Fahrstrecke hat. Eine kurze Zwischenladung über Steckkontakt sichert dann auch in diesem Streckenabschnitt eine positive Ladebilanz für die Batterie-Oberleitungsbusse.
2022 - Automatische Fahrgastzählsysteme
Der "Green City Plan Esslingen (GCP)", der Fahrplan der Stadt Esslingen für eine bessere Luftqualität und Reduzierung ihrer hohen Stickstoff-Belastungen, fordert auch den SVE als Verkehrsunternehmen. Dieser ist Voraussetzung für die Förderfähigkeit kommunaler Projekte im Bereich „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“, dem „Sofortprogramm Saubere Luft 2017 – 2020“ der Bundesregierung. Um eine deutliche Minderung des Stickstoffausstoßes zu erzielen, beteiligt sich der SVE mit mehreren Maßnahmen an der Umsetzung des Green City Plans.
Ein wichtiger Baustein dieses Masterplans ist die Veränderung des Modal Split (Anteil der einzelnen Verkehrsmittel am gesamten Verkehrsmarkt). Um dieses Ziel zu erreichen und eine langfristige Bindung an den ÖPNV zu sichern, muss der SVE die Akzeptanz für sein Angebot ausbauen und festigen.
Für uns gehören Echtzeitinformationen zwingend zu einem modernen, effizienten und fahrgastfreundlichen Nahverkehr. Diese umfassen dabei nicht nur Verspätungen und mögliche Umsteigebeziehungen, sondern auch Informationen, wie voll ein Bus ist. Während bei Eisenbahnverkehren diese Technik bereits vielfach im Einsatz ist, kommt sie in Bussen aktuell nur vereinzelt zum Einsatz. Mit diesem Angebot möchte der SVE einen nachhaltigen Mobilitätswechsel fördern und seinen Kunden die Möglichkeit geben, die Busse im Stadtgebiet bequem zu nutzen.
Für diese Anforderung ist es unerlässlich, kontinuierlich und zuverlässig Fahrgastzähldaten zu erheben. Das oben genannten Förderprogramm ermöglichte es dem SVE, neben seinen bereits mit Fahrgastzählsystemen ausgestatteten Bestandsfahrzeugen, mit einem Partner aus dem baden-württembergischen Ettlingen weitere 40 Busse seines Fuhrparks mit automatischen Zähleinrichtungen (AFZ-Systeme) nachzurüsten. Damit verfügt der SVE über eine fast vollständige Ausstattung seiner Fahrzeugflotte mit AFZ-Systemen und der Grundvoraussetzung für eine dauerhafte und nachvollziehbare Begleitung seines Angebotes.
Diese Systeme ermöglichen es dem SVE, seine Auslastung im Blick zu behalten. Ohne aufwendige Einsätze von Zählpersonal erfassen die Geräte zuverlässig tagtäglich und zu jeder Zeit Ein- und Aussteiger in den Fahrzeugen.
Parallel zum Fahrzeugeinbau wurde auch die Möglichkeit zur Auswertung und Prognoseerstellung ausgebaut. Eine zugehörige Hintergrundsoftware erlaubt es dem SVE, die Auswirkungen von Fahrplanänderungen, Ferien und Baumaßnahmen genau zu erfassen und detailliert auszuwerten.
Technisch bestehen die Fahrgastzählsysteme aus Stereokameras, welche jeweils direkt über den Türen angebracht sind sowie einer Aufzeichnungseinheit. Steigt ein Fahrgast ein oder aus, erfasst die Kamera diesen Vorgang. Jeden Abend zum Betriebsschluss werden die gesammelten Daten von den Bussen auf den SVE-Server übermittelt und zur Auswertung im Hintergrundsystem bereitgestellt. Die exakt auf die Haltestelle, Uhrzeit und Bus bezogenen Daten unterstützen die Planer des SVE bei der zielgerichteten und datenbasierten Weiterentwicklung des Esslinger Nahverkehrsangebotes und sollen perspektivisch auch zur Finanzierung, des ÖPNV, sprich zur Einnahmeaufteilung herangezogen werden.
Für die Innovation des Echtzeitinformationsangebots übermitteln die Busse ihre Ein- und Aussteigerzahlen während der Fahrt an eine Datendrehscheibe. Dort werden diese Zahlen mit dem Platzangebot im Bus verglichen und können von der Datendrehscheibe als Besetzgrad wieder abgerufen werden. In naher Zukunft kann dieser in Form einer Ampel oder der bekannten Anzeige im DB-Navigator auf der Homepage des SVE oder in einer App angezeigt werden.
Der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen dankt an dieser Stelle dem Fördermittelgeber Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), welches das Projekt gefördert und durch seine finanzielle Unterstützung in Höhe von 329 T€ erst ermöglicht hat.
2021 - Digitale FahrgastInformation
Aktuelle und verlässliche Fahrgastinformationen sind ein Kernbestandteil moderner öffentlicher Verkehrssysteme und gehören heutzutage zu einem qualitativ hochwertigen ÖPNV dazu. Abfahrtszeiten, Störungsmeldungen und sonstige Hinweise sollen unseren Fahrgästen die Nutzung der Busse im Stadtgebiet erleichtern, Zugangshürden abbauen und dazu beitragen, stets über aktuelle Ereignisse unterrichtet zu sein.
Bereits 2014 wurde durch den SVE hierfür am neuen ZOB in Esslingen der Grundstein gelegt. Neun Monitore an den Bussteigen und zwei Übersichtsanzeiger ermöglichen es seither ankommenden wie auch abfahrenden Fahrgästen, sich schnell und einfach über die aktuellen Abfahrtszeiten zu informieren.
Das Förderprogramm „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ des Bundes erlaubte es dem SVE, seine Fahrgastinformation weiter auszubauen. Neben den Anzeigern am ZOB bilden drei weitere Systeme die Grundlage für eine breit gefächerte und aktuelle Information.
TFT-Monitore
TFT-Monitore in zwei Schulzentren, in unserem Servicepoint und im zentralen Eingangsbereich des Klinikums Esslingen informieren über die Abfahrten der Busse an den nahegelegenen Haltestellen.An allen Standorten befinden sich die Haltestellen des Busverkehrs fußläufig in einiger Entfernung. Durch die Echtzeitinformation können Abfahrten und Verspätungen rechtzeitig erkannt und der Weg zur Haltestelle entsprechend geplant werden. Ein immenser Komfortgewinn und eine deutliche Attraktivitätssteigerung.
DFI-light-Anzeiger
Darüber hinaus ersetzen an rund 60 Haltestellen sogenannte DFI-light-Anzeiger die bekannten Haltestellenschilder. Während die Unterschiede in Form und Beschriftung gering sind, befinden sich künftig 13-Zoll E-Paper Bildschirme in diesen Gehäusen. Dort finden die Fahrgäste Abfahrtsinformationen, die auch aus einiger Entfernung gut lesbar sind.
Elektronischer Fahrplanaushang
Das dritte System ist ein Novum und bisher in dieser Form im VVS-Gebiet noch nicht weit verbreitet. Es handelt sich um sogenannte elektronische Fahrplanaushänge.Diese Geräte erlauben es, neben der Anzeige von aktuellen Abfahrtszeiten auch die Anzeige von Aushangfahrplänen in herkömmlicher Lesart und Tarifinformationen dazustellen. Mit vier Tasten ist die Bedienung einfach und komfortabel gestaltet. Durch eine automatische Übertragung der Aushangfahrpläne ist auch die Aktualität der bereitgestellten Informationen gesichert und die Systeme erleichtern es dem SVE, schnell und zielgenau auf kurzfristige Fahrplanänderungen zu reagieren.
Der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen dankt an dieser Stelle auch dem Fördermittelgeber Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), welches dieses Projekt gefördert und durch seine finanzielle Unterstützung in Höhe von 207.835,00 Euro erst ermöglicht hat.
2020 – Abbiegeassistenten für Busse
Das erklärte Ziel der Stadt Esslingen am Neckar ist ein deutlicher Ausbau der Infrastruktur für Radfahrer. Ein wichtiger Bestandteil dabei ist die Verkehrssicherheit für Radfahrer.
Hierbei will der SVE als Eigenbetrieb einen entscheidenden Beitrag zum Schutz von Radfahrern und Fußgängern leisten.
Zukünftig rüstet daher der SVE seine Linienbusse sukzessive mit so genannten Abbiegeassistenz-Systemen aus.
Aktuell sind nun 17 Fahrzeuge mit einem Abbiegeassistenz-System nachgerüstet worden.
Der sogenannte „tote Winkel“ bringt Lkw- und Busfahrer leider immer wieder in schwierige Situationen. Insbesondere beim Rechtsabbiegen sind Radfahrer und Fußgänger oft erst in letzter Sekunde zu erkennen.
Abbiegeassistenz-Systeme tragen hier zu einer erheblichen Verbesserung der Verkehrssicherheit im Straßenverkehr bei. Sie können über 60 Prozent der schweren Unfälle zwischen Nutzfahrzeugen und anderen Verkehrsteilnehmern, wie Radfahrer und Fußgänger verhindern, so die Einschätzung von Experten.
Dies wurde auch von den EU-Gesetzgebern erkannt. Im Jahr 2020 wurde eine neue Verordnung für mehr Sicherheit im Straßenverkehr auf den Weg gebracht und verabschiedet. Dazu gehören u.a. verpflichtend Abbiegeassistenten für Nutzfahrzeuge bei neuen Fahrzeugtypen ab Juli 2022 und generell für alle Neufahrzeuge dann ab Juli 2024. Eine Nachrüstpflicht für Bestandsfahrzeuge ist im Gesetzesentwurf der EU aber leider nicht vorgesehen.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) setzt sich daher mit Nachdruck für eine schnellere Einführung von Abbiegeassistenz-Systemen bei Nutzfahrzeugen ein. Rein auf Basis der verabschiedeten EU-Verordnung, die ausschließlich für Neufahrzeuge gilt, würde die Bestückung des gesamten deutschen Fahrzeugbestandes zu lange dauern.
Gezielt für die freiwillige Nachrüstung hat das BMVI deshalb ein Förderprogramm aufgelegt. Dieses Förderprogramm nutzt auch der SVE für die Nachrüstung seiner Busse.
Der SVE hat sich nach einem Auswahlverfahren für das System TURN DETECT der Firma LUIS Technology GmbH entschieden. Dieses wurde für den Einsatzzweck in den Linienbussen des SVE als sicherste Variante bewertet.
Das Fahrpersonal erhält hierbei auf einem Monitor eine optische und akustische Warnung bei erkannten Objekten im „toten Winkel“. Statische und sich entfernende Objekte werden dabei herausgefiltert und der Fahrer vor Fehlalarmierungen geschützt. Das System wird über das Blinker- oder Geschwindigkeitssignal aktiviert und ist konform mit dem aktuellen ECE-Konzept der EU. Es verfügt selbstverständlich über eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) und ist modular konzipiert, sodass es ohne Probleme in die vorhandene Infrastruktur der SVE-Fahrzeuge integriert werden konnte.
Hier das Herstellervideo der Firma LUIS Technology GmbH:
2019 - Servicepoint am ZOB
Mehr Kundennähe und mehr Service für die Fahrgäste – das hat sich der SVE im Rahmen seiner Mobilitätsoffensive im Jubiläumsjahr „75 Jahre O-Bus“ auf die Fahnen geschrieben. Neben einem neuen Image (CI) und einem modernen, ansprechenden Internetauftritt will der SVE auch bei seiner Kundenkommunikation und seinem Service weiter punkten. Die Stadt Esslingen und der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen haben daher eine Initiative zur Verbesserung der Servicequalität im ÖPNV gestartet.
Der SVE will seinen Kunden damit ein noch besseres Angebot beim Vertrieb von Fahrausweisen, Fahrplaninformationen und Kommunikation anbieten. Aus diesem Grund gibt es erstmals in der Geschichte des SVE ein Kundencenter. Der „SVE Servicepoint“ befindet sich im Herzen der Stadt, direkt am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB).Unsere Mitarbeiterinnen stehen somit an zentraler Stelle für alle Fragen rund um den Busverkehr in Esslingen zur Verfügung. Dies ist in Sachen Kundennähe und Serviceangebot ein starker Akzent und ein Novum. Die Fahrgäste haben dort die Möglichkeit, Fahrscheine zu erwerben, Abos zu beantragen, Fundsachen zu erfragen oder sich Auskünfte zu Busverbindungen in Esslingen einzuholen. Sie erhalten dort auch aktuelle Informationen zu Anschlüssen, Verspätungen oder baustellenbedingte Umleitungen sowie Tarifauskünfte. Das neue Kundencenter ist direkt auf dem Bahnhofsplatz im so genannten „Kubus“ untergebracht. Mit seiner zentralen Lage bietet der Servicepoint die ideale Anlaufstelle für Fahrgäste. Der neue Standort stellt eine Ergänzung zum bisherigen Angebot in dar.
2018 - Freies WLAN im Bus
Mit Einführung des Kontaktlosen Bezahlens bietet der SVE seinen Kunden einen weiteren Nutzen, das kostenlose Surfen über einen freien WLAN-Zugang im Bus. Bürgermeister Ingo Rust freut sich sehr, diese Qualitätsverbesserungen zur Attraktivierung des ÖPNV in Esslingen ab jetzt in allen SVE-Bussen anbieten zu können.
„Damit geht ein lang ersehnter Wunsch vieler Fahrgäste nach mehr Digitalisierung im Busverkehr in Erfüllung“, so Rust. Bis zum Jahresende wird das System in allen im Stadtverkehr Esslingen eingesetzten Bussen, also auch in denen des Sub-Unternehmers des SVE, der Firma Rexer, verfügbar sein.
2018 - Kontaktlos bezahlen
Bundesweit erstes Pilotprojekt in Esslingen: mehr Komfort beim Bezahlen im Bus mit girocard kontaktlos
VVS-Fahrgäste in Esslingen können sich in den Bussen des Städtischen Verkehrsbetriebs Esslingen (SVE) ab sofort über mehr Komfort freuen. Wer Tickets im Bus kaufen will, kann dies ab sofort mit seiner girocard kontaktlos und schnell tun. Die Fahrgäste erkennen am Kontaktlos-Logo (Wellen-Symbol) auf ihrer girocard, ob sie kontaktlos bezahlen können. Der SVE rüstet in Zusammenarbeit mit der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen alle seine Busse mit entsprechenden Lesegeräten beim Fahrer aus. Sie ermöglichen gleichzeitig das kostenlose Surfen über WLAN im Bus. Im Zuge des Pilotprojekts ist es bundesweit zum ersten Mal möglich, mit der girocard kontaktlos im Öffentlichen Personennahverkehr zu bezahlen. Ab Ende Juli 2018 können die Fahrgäste auch mit ihrem Smartphone die Bustickets bezahlen. Dann bietet die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen ihren Kunden die neue App „Mobiles Bezahlen“ an.
Und so funktioniert das kontaktlose Bezahlen: Die Fahrgäste halten ihre girocard im Abstand von maximal vier Zentimetern vor das Terminal. Die Zahlung erfolgt innerhalb einer Sekunde, bei Beträgen bis 25 Euro sogar ohne PIN-Eingabe oder Unterschrift. „Das kontaktlose Zahlen geht viel schneller und entlastet so unsere Busfahrer im Barverkauf“, sagt SVE-Werkleiter Andreas Clemens. So bilden sich auch dann keine langen Schlangen beim Fahrer, wenn viele Fahrgäste ein Ticket kaufen möchten. Das schnelle Kassieren verkürzt den Haltestellen-Stopp; die Busse können pünktlich weiterfahren.
„Die Zusammenarbeit zwischen dem SVE und der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen wird dem Zahlverfahren girocard kontaktlos einen zusätzlichen Schub geben und es in der Region weiter voran bringen“, zeigt sich Frank Dierolf, Mitglied des Vorstands der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, überzeugt. „Wir bringen schon heute 150.000 Sparkassen-Cards mit girocard kontaktlos-Funktion im Landkreis in die Kooperation mit ein. Bis Ende 2019 werden wir alle unsere 220.000 Sparkassen-Cards mit der kontaktlosen Bezahlfunktion ausgestattet haben.“
„Die Kooperation mit dem VVS ist ein wichtiges Leuchtturmprojekt für kontaktloses Bezahlen in Baden-Württemberg“, sagt Dr. Joachim Herrmann, Verbandsgeschäftsführer beim Sparkassenverband Baden-Württemberg. „Eine weitere wichtige Schlüsselbranche öffnet sich und bestätigt damit die Vorreiterrolle der Sparkassen-Finanzgruppe bei der Verbreitung des kontaktlosen Bezahlens.“
Im Landkreis Esslingen akzeptieren bereits viele Läden, unter anderem Discounter, Drogeriemärkte, Tankstellen und Buchhändler, das kontaktlose Bezahlen.
2017 - Klimaneutrale Weststadt & ÖPNV
Projekt "Klimaneutrales Stadtquartier Neue Weststadt Esslingen"
„Emissionsfreier ÖPNV - Schnittstellen und Synergien innovativer Quartierskonzepte“
Auf dem Gelände der Neuen Weststadt in Esslingen soll in den nächsten fünf Jahren auf einer Fläche von 100.000 qm ein urbanes Vorzeigequartier mit über 600 Wohnungen, Büro- und Gewerbeflächen sowie einem Neubau der Hochschule Esslingen entstehen.
Dieses Vorhaben soll dabei als Reallabor die Möglichkeiten einer innovativen Umsetzung des energetischen Konzepts auf einer Quartiersebene aufzeigen, was im Rahmen des Förderschwerpunktes „Solares Bauen / Energieeffiziente Stadt“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWI) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) aus mehr als sechzig Mitbewerbern als eines von sechs Leuchtturmprojekten zur Förderung ausgewählt wurde.
Zur Umsetzung eines klimaneutralen Quartiers Neue Weststadt stehen der Stadt und dem SVE Fördermittel in zweistelliger Millionenhöhe zur Verfügung. Seine Realisierung ist ein wichtiger Baustein zur Erreichung der ehrgeizigen Klimaziele der Stadt. Bis 2020 sollen die CO2-Emissionen auf der Esslinger Stadtmarkung um ein Viertel reduziert werden. Mithilfe des Förderprojekts kann nun ein ganzheitlicher und innovativer Energieeffizienz-Ansatz zur Reduzierung des Energieverbrauchs wie Wärme, Kälte oder Strom umgesetzt werden.
Die Beteiligung des SVE bezieht sich dabei auf eines der wesentlichen Elemente des Vorhabens, die Einführung innovativer Mieterstrommodelle bei der Energieversorgung des Quartiers. Die Einbindung von Elektro-Hybridbussen des öffentlichen Nahverkehrs in das Forschungsprojekt stellt hier eine Vorreiterrolle dar.
Ziel ist es, Strom-Überschüsse aus den gebäudeintegrierten Photovoltaik-Anlagen für einen nahezu CO2-neutralen öffentlichen Nahverkehr in der Stadt zu nutzen und gleichzeitig den Einsatz von in diesen Bussen verbauten Traktionsbatterien zur Stabilisierung des Stromnetzes zu untersuchen.
2014 - Hallenbeleuchtung
Der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen hat es sich zur Aufgabe gemacht, in den Klimaschutz zu investieren und die erklärten Klimaschutzziele der Stadt Esslingen nachhaltig zu unterstützen.
So wird neben einem Ausbau des elektrischen Bussystems mit sogenannten Elektro-Hybrid-Fahrzeugen auch in klimaschutzfördernde Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur investiert. In diesem Zusammenhang hat der SVE in seiner Werkstatthalle auf dem Betriebsgelände in der Heilbronner Straße die Hallenbeleuchtung erneuert, um hier eine deutliche Stromeinsparung und eine damit einhergehende CO2-Reduktion zu erreichen.
Die Erneuerung der Hallenbeleuchtung wurde dabei durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit mit einem Zuschuss in Höhe von 30% der Umbaukosten im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert. Diese fördert insbesondere Energieeffizienzmaßnahmen im kommunalen Bereich und unterstützt Kommunen bei der Planung und Umsetzung derartiger Projekte zusammen mit dem Forschungszentrum Jülich als Projektträger für das BMUB.
Der Projektträger Jülich (PTJ) unterstützte den SVE dabei sowohl bei der Antragsstellung als auch bei der späteren Durchführung der Umbaumaßnahmen und war stets ein kompetenter und zuverlässiger Partner.
In der Werkstatthalle wurden insgesamt 144 NAV-Leuchten, mit einer Gesamtleistung von 39,7 KW, durch sogenannte SMD-LED-Leuchten ersetzt, die bei gleicher Anzahl lediglich noch eine Gesamtleistung von 16,5 KW aufweisen. Flankierend wurde zur weiteren Verbrauchsoptimierung noch eine tageslichtabhängige Steuerung über DIM DALI-Melder und Casambi-Module verbaut.
Im Ergebnis erzielt der SVE damit eine Einsparung von ca. 66% seines bisherigen Stromverbrauchs und eine damit einhergehende CO2-Emissionsreduktion von insgesamt 2.459,8 Tonnen über die geplante Nutzungsdauer von 20 Jahren. Die Amortisationszeit der Anlage bzw. der Erneuerung gegenüber der Bestandssituation beträgt 1,6 Jahre.
Darüber hinaus bezieht der SVE seit 01.01.2016 Ökostrom der „grünES GmbH“ - ein Unternehmen der Stadtwerke Esslingen GmbH & Co. KG. Die grünES GmbH liefert 100 % regenerative Energie aus der Region. Als Kunde bei grünES fördert man ökologische Erzeugungsanlagen oder Projekte, welche die Klimaschutzziele der Städte und Gemeinden im Liefergebiet der Stadtwerke Esslingen unterstützen.
Dankschreiben an die Stadt Esslingen (419,4 KiB)